Das war MAKRO – die Lernreise
„Sie haben ihr Reiseziel erreicht: Herzlich willkommen bei >>Kirche in Aktion<< in Frankfurt.“ Vom 5. bis 6. Februar sind wir an den Nibelungenplatz gereist, um etwas über missionale Gemeinde zu lernen. Denn Reisen bildet.
Und so sitzen wir mit circa zwanzig anderen Reisenden am Freitagabend im Café Awake in Frankfurt. Super gemütliche Atmosphäre mit bequemen Sesseln, prächtigem und altehrwürdigem Zierrat, Kaffeedevotionalien und Büchern – dort würde ich auch unter der Woche meinen Kaffee genießen. Alle zwei Wochen treffen sich die Menschen dort für einen Café-Gottesdienst. Und das ist nur einer von circa acht Gottesdiensten von Kirche in Aktion, kurz KIA.
Philip Zimmerman, einer der Gründer und Leiter, gab uns zunächst einen groben Überblick, wie KIA ins Leben kam und was sein Herz bewegte. Schließlich ist das Ziel von MAKRO –ganz nach der Best-Practice-Philosophie – von den besten missionalen Projekten in Europa zu lernen: Von ihren Ideen, der Organisation und den Köpfe dahinter.
Die Vision, die Philip antreibt und die zahlreichen Aktionen der Kirche verbindet, heißt: Ein Stück Himmel auf die Erde bringen. Ob Gottesdienste, Benefizveranstaltungen oder Events: Sie alle haben den Zweck, den Himmel auf Erden zu bringen. Inspiriert wurde Philip dabei vom Vater Unser: „Dein Reich komme. Wie im Himmel so auf Erden.“ Christen können schon jetzt dafür sorgen, dass mehr Himmel auf Erden stattfindet, so Philip. Zusammen mit seinem Bruder Cris Zimmermann leitet er inzwischen 13 Angestellte in dieser Vision an. Das ist wirklich eine Kirche, die in Aktion ist.
Keine Tür ist vor ihnen sicher: Wenn sie eine Möglichkeit finden, gehen sie ihr nach. Ist eine Tür nur einen Spalt geöffnet, treten sie sie ein. Sehen die Menschen von KIA eine Not, starten sie was, um auch diesen Menschen Himmel auf Erden zu bringen. Bisher gibt es zum Beispiel Aktionen für Obdachlose, Prostituierte, Flüchtlingskinder, Senioren im Altersheim oder Kranke im Krankenhaus. Ihre Philosophie: Kirche kommt zu den Menschen, nicht die Menschen in ein Kirchengebäude. Kirche findet statt, wo Menschen neben Wohnung und Arbeit abhängen: in einer Bar, im Café, auf der Straße oder eben auch im Krankenhaus-Gottesdienst, beim Kaffeeklatsch im Altenheim oder im Flüchtlingswohnheim.
Mitmachen darf jeder. Die Bedingung ist nicht, Christ zu sein, sondern die Vision zu teilen. KIA ist sehr zielgerichtet und das Look&Feel ist sehr ansprechend und professionell. An Cris Zimmermann beeindruckte vor allem auch, mit welcher Inspiration und Mut er Leiterschaft lebt. Dass er seine Verantwortung als Leiter wahrnimmt, auch wenn er Aufgaben delegiert. Die zwei Tage waren gefüllt mit handfesten Informationen und praktischen Tipps: Wie tickt KIA? Wie ist alles organisiert? Welche Tools nutzt KIA, um die Projekte zu strukturieren? Es gab Raum für Fragen und auch für Austauschrunden in der Gruppe, mit der man angereist war. Zentraler Punkt war für uns: Was können wir lernen? Deswegen sind wir ja hier. Gelernt haben wir viel: Auch wie der Frankfurter „Ebbelwoi“ und die lokale Gastfreundschaft schmeckt.
Überaus inspiriert sind wir Samstagabend nach Hause gefahren. Und das Wissen und die Ideen arbeiten jetzt in unseren Köpfen. Wir können zwar nicht alle Ideen übernehmen, da wir in unserer Kirche komplett anders aufgestellt sind (weniger Studenten, viele Familien). Doch die Lernreise hat sich gelohnt. Wir haben uns als Team auf den Weg gemacht, sind neue Wege gegangen, haben zusammen einen Ort entdeckt und kommen jetzt mit frischer Energie zu Hause an.
Fazit: Gerne wieder. Zum Glück ist Frankfurt nur der Auftakt der Lernreise. MAKRO reist Anfang nächsten Jahres wieder zu einem Projekt. Es werden sicher noch Plätze frei sein. Reis doch mit!