„Geht hin und machet zu Jüngern… .“
Schon hundert Mal gehört, gelesen, diskutiert.
Und im echten Leben? Was wird umgesetzt? Wie wird das umgesetzt? Das sind die Fragen, die unsichtbar im Raum rumschwirren, wenn ich Menschen treffe und sie ins Herz schließe.
Ich wohne in einem Haus mit zwölf Mietparteien, und außer mir hat hier niemand einen deutschen Nachnamen. Über mir wohnt eine muslimische Familie mit vier Töchtern. Weil eine davon öfter den Schlüssel vergessen hat und dann bei mir geklingelt hat, sind wir immer wieder im Gespräch gewesen. Ich wollte mit ihr unbedingt über Jesus reden. Nach etwa drei Sätzen habe ich gemerkt, dass sie sich damit total überrumpelt fühlt. Ganz offensichtlich hatte sie das Gefühl sich verteidigen zu müssen. Ich war also viel zu frontal. Und jetzt, viele Monate später? Wir haben einige Tassen Tee zusammen getrunken, über die Schule geredet. Sie hat mit erzählt, wie schwierig es für sie war den Hauptschulabschluss zu machen. Und wie viel schwieriger es jetzt ist, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Wir schreiben ab und zu auf What’sApp und manchmal klingelt sie jetzt, „weil wir schon so lange nicht mehr geredet haben.“. Das finde ich schön! Es ist echt und eine kleine Freundschaft.
Habe ich sie zu einem Jünger gemacht? Also, an „meinen Gott“ glaubt sie sicherlich noch nicht. Aber vielleicht ein bisschen mehr als vor einem Jahr. Weil sie mir von ihren Sorgen erzählt, weil sie manchmal einen Tee bei mir trinkt und endlich aufgehört hat, mich zu siezen, wo sie doch nur ein paar Jahre jünger ist als ich. Unsere kleine Freundschaft hat ihr eine Tür aufgemacht und gezeigt, wie es in einem Leben mit Jesus aussehen kann. Bin ich damit zufrieden? Vielleicht ist das ein Schlüssel zum Thema. Was treibt mich an? Welches Ziel habe ich damit? Ich wünsche mir eine Welt, die hell ist, weil Jesus darin wohnt. Ich frage mich, welches Umfeld weiter davon entfernt ist: eine Welt voller gläubiger Muslime, oder eine säkulare Welt voller ungläubiger Europäer. Und ich frage mich, welchen Beitrag ich leisten kann, damit die Welt wirklich heller wird.
Charlotte, 32, Mama, Schmuckdesignern & angehende Wirtschaftspsychologin, zieht gerade nach Esslingen. Sie ist Teil des Teams von FORGE-Deutschland und erarbeitet in Zusammenarbeit mit SPARK einen ersten Pilot-Kurs mit dem Themenschwerpunkt „LebeWohl – Evangelisation heute“. Hier will sie mit den Teilnehmern alltagsnahe Antworten auf die Frage finden, wie Evangelisation heute authentisch und alltagsnah gelebt werden kann.
Im Kurs sind noch Plätze frei, weitere Infos findest du hier:
https://www.xing-events.com/forge-pilot.html